Es fällt auf, dass digitale Gesundheitsanwendungen DiGa scheinbar häufiger von Frauen ♀️ als von Männern ♂️ genutzt werden.
👉🏼 Dies zeit der DiGA-Report 2023 vom Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung.
👉🏼 Den kompletten Report findet ihr hier: https://digitalversorgt.de/wp-content/uploads/2024/01/DiGA-Report-2023-SVDGV.pdf
💡 Die Gender-Gap kennen wir aus der Medizin 💊 meist genau umgekehrt. Hier fehlen meistens vor allem die Forschungsdaten von Frauen für Frauen.
💡 Frauen zeigen z. B. bei Herzinfarkten andere Symptome als Männer und benötigen bei Krankheiten andere Therapien. (https://www.aok.de/pp/gg/magazine/gesundheit-gesellschaft-12-2023/gendermedizin/)
💡 Zur Gender-Medizin werde zwar schon länger geforscht und diskutiert, sie sei aber noch keine feste Größe im Gesundheitssystem. Die Berücksichtigung des Geschlechts werde vielfach noch immer als Kür und nicht als Pflicht angesehen. (https://www.tk.de/presse/themen/gesundheitssystem/gesundheitspolitik/geschlechtergerechte-medizin-staerken-2122818)
💡 Die Auswertung geschlechterspezifischer Daten ist grundsätzlich eine Voraussetzung für evidenzbasierte Medizin, für die Verbesserung der Präzisionsmedizin und für Public Health. Solange diese Angaben fehlen liegt stets eine systematische Verzerrung (Bias) vor, die sich auf alle Bereiche von Prävention, Diagnose und Therapie auswirkt und Fortschritte in der Medizin hemmt.
💡(….) Wir brauchen auch die Implementierung von Gendererhebungen bei #DiGAs 📱📲 und #DIPAs – im Nutzennachweis ebenso wie bei möglicher Datennutzung dieser Real-World-Daten. Es muss bisher noch nicht einmal differenziert nachgewiesen werden, für welches Geschlecht die Anwendung nutzenbringend ist, ob Zugänge und Adhärenz für Männer und Frauen bedacht worden sind und, ob es vielleicht eine Geschlechterdifferenzierung innerhalb der Anwendung geben sollte. Das muss sich ändern. (https://www.tk.de/resource/blob/2122888/9ab272bb584d5722ed62ace237ed201b/offener-brief-gendergerechte-medizin-barbara-steffens-u–a–data.pdf)
🤔 Doch warum nutzen aktuell DiGAs 📱📲 Frauen häufiger als Männer?
👉🏼 In einer Diskussion hat Frauke Donner diese spannende Frage gestellt und auch direkt Antworten von Experten erhalten:
💡 Justin Schmitz: „Das Nutzen von Apps hängt von personalisierten Erfahrungen ab. Der Unterschied in der DiGA-Nutzung zwischen den Geschlechtern ist unter anderem darauf zurückzuführen, wie diese Anwendungen die unterschiedlichen Motivationsfaktoren und Lebensumstände von Männern und Frauen ansprechen. Und natürlich gibt es zahlreiche weitere Gründe, genau wie zum Beispiel für den Fakt, dass Frauen eher gesundheitliche Vorsorge wahrnehmen. Meine persönliche Erfahrung ist zudem – und das ist wirklich lediglich als Anekdote zu verstehen – dass Frauen offener für technologische Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit sind als Männer.“
💡 Dustin Hesse: „…Einerseits leiden Frauen oft häufiger und stärker unter Stress, anderseits sind sie gegenüber spirituellen Methoden wie Achstamkeit offener (vgl. z. B. https://www.econstor.eu/bitstream/10419/248720/1/1782598537.pdf). Das könnten mögliche Gründe sein. Es braucht teils eine andere Herangehensweise um Männer zu motivieren.
In einer anderen Diskussion zu der gleichen Frage kam der Hinweis auf diese Studie aus Österreich, nach der Frauen ein sehr viel ausgeprägteres Hilfesuchverhalten haben als Männer was Psychotherapien betrifft. https://link.springer.com/article/10.1007/s00278-021-00523-4?trk=comments_comments-list_comment-text
👉🏼 Gerne möchten wir (Ramona Kaiser, Dustin Hesse und Ariane Vogel) das Thema in weiteren Artikeln vertiefen und deshalb die Fragen an euch:
❓Welche App-Gestaltung spricht Dich persönlich besonders an und warum ❓
❓Was hast Du für Fragen und Erfahrungen zum Thema ❓
❓Welche Aspekte wären für Dich besonders spannend ❓
Anhang
Für alle, die sich in das Thema weiter einlesen möchten, hier ein paar weitere Links mit spannenden Artikeln:
https://www.bkk-dachverband.de/versorgung/arzneimittel/der-feine-unterschied
Kommentieren
Kommentare und Anregungen sammeln wir auf dem zugehörigen LinkedIn-Post.